Heizen mit Holz:

Wohlige Wärme auf umweltfreundliche Art

Wenn es draußen stürmt und schneit, möchte man es zu Hause warm und gemütlich haben. Die Zeiten, in denen man unbekümmert drauflos heizen konnte, sind allerdings vorbei. Der umweltbewusste Verbraucher denkt heutzutage bei Öl, Gas, oder Kohle nicht nur an den Heizwert, sondern auch an die Schadstoffemissionen dieser fossilen Brennstoffe. Kohlendioxid verschärft den Treibhauseffekt, Schwefeldioxid fördert das Waldsterben - verantwortungsvoller Umgang mit der Energie heißt da die Devise. Dass man trotz Umweltschutz nicht zu frieren braucht, beweisen moderne Holzfeuerungsanlagen.

Im Gegensatz zu Öl, Gas oder Kohle verbrennt Holz CO2-neutral. Bei seiner Verbrennung wird lediglich die Menge CO2 frei, die der Baum während seines Wachstums aus der Luft aufgenommen und im Holz gespeichert hat. Und was die übrigen Schadstoffe angeht, so können sich moderne Holzfeuerungsanlagen mit Öl- oder Gasfeuerungen durchaus messen.

Die Technik der Holzfeuerungsanlagen hat sich in den vergangenen Jahren weit entwickelt. Während früher massige Ungetüme als "Allesfresser" angepriesen wurden, gibt es heute effiziente, sensorgesteuerte Spezialkessel, die die richtigen Bedingungen für die Verbrennung von naturbelassenem Holz schaffen. Abfall zu verbrennen ist heutzutage streng verboten. Optimal geeignet für die heimische Holzheizung oder den Kachelofen sind zwei bis drei Jahre abgelagerte und gut getrocknete Hölzer. Den höchsten Heizwert je Raummeter - das sind ungefähr 720 Kilogramm Holz - haben Buche und Eiche mit einem Gegenwert von ca. 2100 Kilowattstunden. Diese Hölzer liefern mit ihrer Glut auch eine langanhaltende Wärme. Zum Anheizen eignet sich besser Nadelholz, das schnell die erwünschte Wärme liefert, dessen Glut dafür nicht lange vorhält.

Kaminofen oder Kachelgrundofen?

Die Wahl des richtigen Heizungstyps hängt von den Wünschen und Gewohnheiten des Verbrauchers ab. Wer in der Übergangszeit nicht immer gleich die Heizung anstellen will, der schafft sich einen Kaminofen an oder lässt sich einen Warmluftkachelofen setzen. Schon kurz nach dem Anheizen verbreiten sie eine angenehme, gesunde Wärme. 30 bis 50 Prozent fossile Brennstoffe können auf diese Art eingespart werden. In Häusern mit modernen Wärmedämmsystemen, wie z. B. in Niedrigenergiehäusern, empfiehlt sich ein Kachelgrundofen. Dieser braucht zwar relativ lange beim Anheizen, schafft jedoch dann durch einen hohen Anteil an Strahlungswärme eine behagliche Atmosphäre.

Eine moderne Holzheizung kann auch eine komplette Öl- oder Gaszentralheizung ersetzen. Holzfeuerungsanlagen verfügen heute über eine automatische Steuerung von Verbrennungsluft und Brennstoffzuführung. So werden ein hoher Wirkungsgrad, eine dem Wärmebedarf angepasste Verbrennungsleistung und geringe Emissionen garantiert. Für größere Gebäude sind halb- oder vollautomatisierte Anlagen empfehlenswert. Sie nutzen als Brennstoff Holzhackschnitzel, die über Fördermechanismen automatisch in den Kessel transportiert werden. Das Wichtigste bei allen Anlagen ist, dass das Holz bei der Verbrennung Temperaturen von 700 bis 1000 Grad erreicht.

Der Preis für das Brennholz richtet sich nach dem Arbeitseinsatz, den man in diesen umweltfreundlichen Brennstoff stecken will. Am billigsten kommt der weg, der die Brennstoffbeschaffung mit einer gewissen sportlichen Betätigung verbinden will. Für 100 bis 300 Schilling pro Raummeter teilt der Förster ein Stück Waldfläche zu, in dem der "Freizeit-Waldarbeiter" in der Regel bereits umgeschnittene Bäume selbst zurechtschneiden kann. Wem das zu anstrengend ist, der fragt nach Meterholz. Wer fix und fertig geschnittenes und gespaltenes Feuerholz kaufen möchte, der muss erheblich tiefer in die Tasche greifen - 800 bis 1100 und noch mehr Schilling pro Raummeter muss man schon einkalkulieren.